Über uns

Als Bibliophile begeistern wir uns nicht nur für schöne und seltene Bücher, sondern immer schon auch für Handschriften, Typoskripte und Zeugnisse jener Schriftstellerinnen und Schriftsteller, die unser Leben prägen und mit ihren Werken und ihrem Wirken bereichern.

 

Als uns vor einigen Jahren ein Exemplar des Kinderbuchs  „Der Löwe Leopold“* angeboten wurde  – ein besonders seltenes Zeugnis der DDR Zensur - begannen wir in der Folge, uns näher mit den oppositionellen Künstlern und den Bürgerrechtlern der DDR zu beschäftigen …

Nach und nach ist so eine Sammlung entstanden, die wir auf diesen Seiten gerne vorstellen möchten.

Den „Rahmen“  dieser Sammlung spannt vor allem jener Brief,  der nach der Ausbürgerung Wolf Biermanns 1976 das Vorgehen des diktatorischen SED Regimes in Frage stellte, für die Herrschenden eine ungeheure Provokation darstellte und die Unterzeichner und ihre Familien somit in große Gefahr brachten.

„Ich weiß nicht, wie das ganze ausgehen wird. Ich weiß nur, dass es einen Punkt gibt, da man sich entscheiden muss, um sich noch in die Augen blicken zu können“, schrieb der Schriftsteller Joachim Walther zu jener Zeit in einem Brief.

Der Mut jener war und ist es, der uns wieder und wieder beeindruckt und von dem wir Zeugnis ablegen möchten.  Um unseren Kindern und anderen auch  später einmal aufzeigen zu können, was dann vielleicht kaum mehr sichtbar sein wird, was in jenen Jahren vor sich gegangen ist und was an Haltungen möglich war. Was wichtig war. Und wieder wichtig werden kann...

 

Eva-Maria und Thilo Pfotenhauer-Schmid

im Sommer 2019

 

* 1976 erschien in der BRD der Prosaband "Die wunderbaren Jahre", mit dem Reiner Kunze die Verhältnisse in der DDR scharf kritisierte. In der Folge wurde Reiner Kunze aus dem DDR-Schriftstellerverband ausgeschlossen, was einem Berufsverbot gleichkam.

Im selben Jahr sollte in der DDR eine Ausgabe des Buches "Der Löwe Leopold" erscheinen. 15.000 bereits gedruckte Exemplare wurden nicht ausgeliefert, sondern eingestampft...